Ein unbegreiflicher Tod

© ars vivendi Verlag

An einem kalten Februarmorgen des Jahres 1912 springt ein Mann in einem seltsamen Fallschirmanzug vom Eiffelturm in den Tod. Aus einer kuriosen Randnotiz der Geschichte des 20. Jahrhunderts macht Étienne Kern einen wunderbaren Roman: Die Entflogenen erzählt die Lebensgeschichte des böhmischen Schneiders Franz Reichelt, der mit seiner Erfindung Leben retten will und dabei selbst umkommt.

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Sterben und Weiterleben

© Suhrkamp Verlag

Wenn sich Literatur mit kontroversen Gegenwartsdiskursen auseinandersetzt, erschlägt der Inhalt oft die Form. Aber es gibt wohltuende Ausnahmen: Die Französin Maylis de Kerangal hat einen Roman geschrieben, der auf kunstvolle Weise ein heikles Thema unserer Gegenwart verhandelt. Die Lebenden reparieren erzählt multiperspektivisch und in klassizistisch geschliffener Prosa von den Umständen der modernen Transplantationsmedizin.

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Patriarchy is a Death Cult

© Ullstein Buchverlage

Es gibt in diesem Jahr gleich doppelten Anlass, an Marlen Haushofer zu erinnern: Ihr Geburtstag jährt sich zum hundertsten, ihr Todestag zum fünfzigsten Mal. Neben den großen Romanen dieser außergewöhnlichen Schriftstellerin sollte man auch unbedingt ihre kürzere Prosa lesen. Die Novelle Wir töten Stella ist ein flirrendes kleines Meisterwerk, das die patriarchalisch-bürgerliche Geschlechterordnung der Nachkriegszeit schonungslos offenlegt.

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