„Vier Maximalist Novels über den Zweiten Weltkrieg“ weiterlesen
Schlagwort: Shoa
Scham und Schweigen
Der Autor und Psychanalytiker Philippe Grimbert erzählt in Ein Geheimnis seine Familiengeschichte, die von Scham, Verdrängung und einer verhängnisvolle Liebe während und nach der Shoa handelt. So berührend und wichtig das Thema auch ist, letztlich bleibt nach der Lektüre ein gewisses Unbehagen zurück.
Auschwitz vor Gericht
Peter Weiss‘ Theaterstück Die Ermittlung bringt den Frankfurter Auschwitzprozess auf die Bühne. In 11 Szenen, deren Dialoge nahezu wörtlich aus den Verhandlungsprotokollen montiert sind, werden die Verbrechen der Schoa und der Versuch ihrer Aufarbeitung vor Gericht dargestellt. Ein erschütterndes Dokumentardrama, das nicht nur die Verzweiflung und das Leid der Opfer zeigt, sondern auch die höhnische Ignoranz der Täter.
Das Unerzählbare erzählen
Wenn man künftig die Frage diskutiert, wie nachgeborene Generationen fiktional über die Shoa schreiben können, ohne der Banalisierung oder dem Kitsch zu verfallen, wird man stets auf dieses Buch zurückkommen müssen. Der Roman Kanada des jungen spanischen Autors Juan Gómez Bárcena, der vom qualvollen Weiterexistieren eines Lagerüberlebenden erzählt, ist ein literarisches Meisterwerk unserer Zeit.
In der Grauzone
Melancholie als Widerstand
Heute vor 75 Jahren wurde W. G. Sebald (1944-2001) geboren, einer der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Im angelsächsischen Raum wird er für seine außergewöhnlichen Prosatexte wie Austerlitz geradezu kultisch verehrt, hierzulande wird er immer noch viel zu wenig gelesen. Eine Würdigung des großen Archäologen der Erinnerungskultur.