An einem kalten Februarmorgen des Jahres 1912 springt ein Mann in einem seltsamen Fallschirmanzug vom Eiffelturm in den Tod. Aus einer kuriosen Randnotiz der Geschichte des 20. Jahrhunderts macht Étienne Kern einen wunderbaren Roman: Die Entflogenen erzählt die Lebensgeschichte des böhmischen Schneiders Franz Reichelt, der mit seiner Erfindung Leben retten will und dabei selbst umkommt.
Schlagwort: Paris
Zerstörerischer Ausdruckswille
Johnny Carter ist ein begnadeter und gefeierter Jazz-Saxophonist. Doch immer stärker droht die dunkle, selbstzerstörerische Seite seiner Persönlichkeit allen Glanz und Erfolg zunichte zu machen. Sein Biograph und Freund Bruno beobachtet den allmählichen Niedergang mit Schrecken, doch dann begreift er, dass die Exzesse des Musikers untrennbar mit seinem künstlerischen Ausdruckswillen verbunden sind.
Ein rastloser Traumjäger
Ein Bildungsroman en miniature: Maylis de Kerangals Porträt eines jungen Kochs führt die Lesenden in die ebenso faszinierende wie fordernde Welt der Restaurantküchen. In sinnlich-präziser Sprache wird aus dem Leben des jungen Mauro erzählt, der seinen Traum von einer Karriere als Koch der stets unerbittlichen Wirklichkeit abringen muss.
Die Schrecken der Provinz
Marie NDiaye zählt zu den bedeutendsten Gegenwartsautorinnen Frankreichs. Ihre Romane, Erzählungen und Theaterstücke erscheinen oft rätselhaft und surreal, geprägt von einem strengen Formwillen. In der Novelle Ein Tag zu lang verschwinden am Ende eines Sommerurlaubs auf dem Land Frau und Kind des Pariser Lehrers Herman. Der Verzweifelte begibt sich auf die Suche nach seiner Familie, doch bald wird er immer mehr von einer seltsamen Dorfgemeinschaft absorbiert.
Tödlicher Schluckauf
In diesem Frühwerk des chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaño verdüstert sich das romantische Paris der Vorkriegszeit zu einem surrealen Albtraum. Ein geheimnisvoller Dichter droht an Schluckauf zu sterben und ausgerechnet der weltfremde Akkupunkteur und Okkultist Pierre Pain soll ihn retten.
Geschichten vom Ende des Krieges
In ihrem autobiographischen Buch Der Schmerz erzählt Marguerite Duras von ihrer Zeit im Umfeld der Résistance kurz vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Eindrucksvoll schildert die französische Autorin das qualvolle Warten auf ihren verschollenen Ehemann Robert, aber auch die Folter von NS-Kollaborateuren, an der sie als Mitglied der Widerstandsbewegung beteiligt gewesen ist.
Die 35. Baden-Württembergischen Literaturtage – Teil II
Der zweite Teil meines Berichts über die 35. Baden-Württembergischen Literaturtage wartet mit einer Langen Kriminacht auf, folgt dem Flaneur Joseph Roth durch Paris und zeigt, wie düster sich die Science-Fiction die Zukunft unserer Metropolen ausmalt.
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