Um die viel beklagte Krise des Romans und seines eigenen Schreibens zu überwinden, stürzt sich Alfred Döblin in die tiefste Vergangenheit der Weltliteratur. In uralten indischen Epen findet er Anregung für seine Verserzählung Manas, in der von Tod und Wiedergeburt erzählt wird, von Errettung durch Liebe und der Frage, was den Menschen zum Individuum macht.
Schlagwort: Döblin
Ein spektakulärer Mordprozess
Nach seinen fabulierfreudigen Großromanen wagt sich Alfred Döblin an etwas Neues: In einer halbfiktionalen Reportage geht der Autor einem realen, skandalösen Kriminalfall im Berlin der 1920er Jahre nach. Milieuschilderung und literarischer Stil des Textes weisen bereits auf Berlin Alexanderplatz voraus.
Das ewige Grauen des Krieges
In seinem monumentalen Historienroman Wallenstein zeigt sich Alfred Döblin ganz auf der Höhe seiner erzählerischen Meisterschaft. Der Dreißigjährige Krieg wird hier nicht als Religionskonflikt geschildert, sondern als Folge skrupelloser Macht- und Finanzinteressen, die halb Europa in den Abgrund reißen. Damit zieht Döblin eine Parallele zum Ersten Weltkrieg, den er als Feldarzt hautnah miterlebt.
Kapitalismus als Groteske
Mit seinem zweiten großen Roman, der Industriellen-Groteske Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine, beschreitet Alfred Döblin neues Terrain, ohne die einmal betretenen Pfade ganz zu verlassen. Im Mittelpunkt dieser Satire steht ein Berliner Fabrikant, der angesichts des technologischen Fortschritts und seines kapitalistischen Konkurrenten völlig aus dem Häuschen gerät.
„Stille sein, nicht widerstreben, kann ich es denn?“
Alfred Döblins Die drei Sprünge des Wang-lun ist ein Meisterwerk des Expressionismus und einer der großen Romane des 20. Jahrhunderts. Am Beispiel des chinesischen Rebellen Wang-lun verhandelt der Roman die Möglichkeiten des Widerstands gegen autokratische Unterdrückung. Soll man passiv und duldsam protestieren oder zum Mittel der Gewalt greifen?
„„Stille sein, nicht widerstreben, kann ich es denn?““ weiterlesen