If you can make it there…?

© Nagel & Kimche

Ann Petrys Roman Die Straße aus dem Jahr 1946 ist ein Klassiker der afroamerikanischen Literatur, der jetzt in einer wunderbaren Übersetzung endlich auf Deutsch vorliegt. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die mit ihrem Sohn in Harlem die Erfüllung des Amerikanischen Traumes sucht, dabei aber immer wieder mit der harten Realität von Rassismus und Sexismus konfrontiert wird.

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Dichter im Abwasserkanal

© Hanser Verlag

Und wieder ein neues Buch von Roberto Bolaño. Seit bald zwanzig Jahren ist der Chilene tot, doch sein Werk noch immer nicht vollständig erschlossen. Soll man auch diesen Fund lesen? Unbedingt. Neben vexierbildhaften Auseinandersetzungen mit der eigenen Lebensgeschichte enthält dieser Band eine späte, wunderbar surrealistische Erzählung über eine Dichtergruppe, die sich in die Kanalisation von Paris zurückzieht, um die Revolution vorzubereiten.

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Schuld und Sonne

© Kein & Aber Verlag

Der 17jährige Léo beobachtet während im Campingurlaub eines Nachts den Tod eines anderen Jungen. Er greift nicht ein. War es ein Unfall? War es Selbstmord? Ist Léo mitschuldig? Er versteckt die Leiche, doch sein Gewissen plagt ihn weiter. Die scheinbar lässig-entspannte Ferienatmosphäre wandelt sich in Hitze, dem Debütroman von Victor Jestin, zum Albtraum.

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Schöne neue Urbanität

© Elsinor Verlag

Science-Fiction aus China boomt zur Zeit, auch und gerade im Westen. In ihrer Novelle Peking falten erzählt die Autorin Hao Jingfang von einer gigantischen Megametropole, in der sich der begrenzte Raum buchstäblich zurechtbiegen lässt. Doch das Gesellschaftssystem ist streng hierarchisch und zutiefst ungerecht organisiert.

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Ein auswegloses Leben

© Kein & Aber Verlag

Mit Richard Wrights Sohn dieses Landes wurde 1940 zum ersten Mal in der Literaturgeschichte das Werk eines afroamerikanischen Autors zu einem kommerziellen Erfolg. So kraftvoll der Roman auch nach 80 Jahren noch wirkt, seine ästhetischen und ideologischen Schwächen sind unübersehbar.

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Wie wird man zum Mitläufer?

© Klett-Cotta Verlag

Josef Klein ist ein Mann ohne Ambitionen. Ausgewandert nach New York lebt er vor sich hin, seine einzige Leidenschaft ist das Funken. Anfang der 30er Jahre wird er von einem Spionagering der deutschen Abwehr angeworben und lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein. Ulla Lenzes spannender Roman zeigt, wie ein völlig passiver Mensch zum Nazi-Mitläufer wird.

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Nichts ist, wie es scheint

© Verlag Klaus Wagenbach

Ein Roman, der scheinbare Gewissheiten ins Wanken geraten lässt: In Sara Mesas Quasi begegnen sich ein alter Kauz und eine junge, etwas einsame Schülerin. Schnell wird klar, die Geschichte kann nicht gut ausgehen. Doch dieser Text über zwei Außenseiter, über Freundschaft, Vertrauen und Missbrauch zieht einem beim Lesen immer wieder den Boden unter den Füßen weg.

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Tödlicher Schluckauf

© S. Fischer Verlag

In diesem Frühwerk des chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaño verdüstert sich das romantische Paris der Vorkriegszeit zu einem surrealen Albtraum. Ein geheimnisvoller Dichter droht an Schluckauf zu sterben und ausgerechnet der weltfremde Akkupunkteur und Okkultist Pierre Pain soll ihn retten.

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Das Unerzählbare erzählen

© Secession Verlag

Wenn man künftig die Frage diskutiert, wie nachgeborene Generationen fiktional über die Shoa schreiben können, ohne der Banalisierung oder dem Kitsch zu verfallen, wird man stets auf dieses Buch zurückkommen müssen. Der Roman Kanada des jungen spanischen Autors Juan Gómez Bárcena, der vom qualvollen Weiterexistieren eines Lagerüberlebenden erzählt, ist ein literarisches Meisterwerk unserer Zeit.

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Rückkehr nach Gilead

© Berlin Verlag

Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2019: Margaret Atwood knüpft mit Die Zeuginnen an ihre gefeierte Dystopie Der Report der Magd an. Die Themen, die hier aufgegriffen werden, sind leider immer noch aktuell, aber gelingt der Autorin die Fortschreibung ihres wichtigsten Romans?

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