Vergebliches Warten

© Diogenes Verlag

Aus einem Filmskript des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt über einen Kindermörder macht das Nachkriegskino den Krimi Es geschah am hellichten Tag. Doch der Autor ist mit der Leinwandversion seiner Idee nicht ganz einverstanden. Er schreibt einen Roman, der statt des optimistischen Endes eine dunklere Geschichte erzählt. Das Versprechen zeigt, wie sich unser Glaube an Gerechtigkeit und die Kohärenz der Welt als brüchige Fiktion erweist.

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Der falsche Wink des Schicksals

© Diogenes Verlag

Keiner der berühmtesten Romane von Patricia Highsmith, aber einer ihrer besten: In Der Schrei der Eule sieht die junge Jenny in ihrem Voyeur Robert den ersehnten Retter in der Not. Doch die Hoffnungen und Wünsche aller Figuren werden jäh zunichte gemacht. Was als Kammerspiel um einen verschämten Spanner beginnt, endet im blutigen Gewaltexzess.

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Gefangen im Blick der anderen

© Rowohlt Verlag

Ein Mann beschließt zu sterben und lebt nach seinem vermeintlichen Selbstmord doch weiter. Geisterhaft und aus der Distanz beobachtet der Erzähler in Nabokovs frühem Meisterwerk Der Späher eine bunte Gesellschaft russischer Emigranten im Berlin der Zwischenkriegszeit. Doch rasch erweisen sich alle scheinbaren Gewissenheiten dieses Romans beim Lesen als falsch.

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Ein rastloser Traumjäger

© Suhrkamp Verlag

Ein Bildungsroman en miniature: Maylis de Kerangals Porträt eines jungen Kochs führt die Lesenden in die ebenso faszinierende wie fordernde Welt der Restaurantküchen. In sinnlich-präziser Sprache wird aus dem Leben des jungen Mauro erzählt, der seinen Traum von einer Karriere als Koch der stets unerbittlichen Wirklichkeit abringen muss.

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Vier Maximalist Novels über den Zweiten Weltkrieg

Das zerstörte Rotterdam 1945. (Foto: Public Domain)

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Scham und Schweigen

© Suhrkamp Verlag

Der Autor und Psychanalytiker Philippe Grimbert erzählt in Ein Geheimnis seine Familiengeschichte, die von Scham, Verdrängung und einer verhängnisvolle Liebe während und nach der Shoa handelt. So berührend und wichtig das Thema auch ist, letztlich bleibt nach der Lektüre ein gewisses Unbehagen zurück.

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Sterben und Weiterleben

© Suhrkamp Verlag

Wenn sich Literatur mit kontroversen Gegenwartsdiskursen auseinandersetzt, erschlägt der Inhalt oft die Form. Aber es gibt wohltuende Ausnahmen: Die Französin Maylis de Kerangal hat einen Roman geschrieben, der auf kunstvolle Weise ein heikles Thema unserer Gegenwart verhandelt. Die Lebenden reparieren erzählt multiperspektivisch und in klassizistisch geschliffener Prosa von den Umständen der modernen Transplantationsmedizin.

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Biographie im Romankostüm

© Hanser Verlag

Nach seinem Buch über Henry James hat der Ire Colm Tóibín erneut einen biographischen Roman über einen Großschriftsteller der Moderne vorgelegt. Routiniert werden entscheidende Episoden aus dem Leben Thomas Manns erzählt, doch als literarisches Kunstwerk überzeugt Der Zauberer nicht.

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Den Frühling hören – von Sibelius bis Rodgers & Hart

Der Frühling lässt in diesem Jahr ziemlich auf sich warten. Das Wetter mag nicht so recht mitspielen und die Pandemie wütet nach wie vor, auch wenn der Lichtstreif am Horizont mit jedem Tag heller wird.

Aber wenn es nicht warm und sonnig werden will und man an weitgehend die Wohnung gefesselt bleibt, dann muss man sich den Frühling eben anders beschaffen. Warum also nicht hören? Jaja, das hier ist eigentlich ein Literaturblog, aber Musik hilft mir gerade in schwierigen Zeiten oftmals besser als Literatur. Es folgt also eine kleine kommentierte Auswahl an klassischer Musik zum Thema Frühling. Weil Vivaldis Primavera oder Schumanns Frühlingssymphonie ja ziemlich bekannt sein dürften, habe ich fast ausschließlich etwas unbekanntere Stücke aus dem 20. Jahrhundert ausgesucht. Wie unterschiedlich diese Jahreszeit doch klingen kann…

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Nobelpreisträgerin in Stuttgart

Von links nach rechts: Moderatorin Prof. Dr. Schamma Schahadat (Universität Tübingen), Olga Tokarczuk, Übersetzer Stefan Heck.  © Julian Zündorf

Ein besonderer Abend: Vor 800 Zuhörerinnen und Zuhörern stellte die frisch gekürte Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk in der Liederhalle Stuttgart ihren jüngsten Roman vor. „Die Jakobsbücher“ handeln von einem jüdischen Sektenführer aus dem 18. Jahrhundert.

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